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20. Lager – 952 (2016)

Das Lager der Sippe Gripandilag fand vom 25. – 28. August 2016 in Schweich statt. Die wichtigste Änderung war die Änderung des Wertes eines Raben, der auf 0,50 € festgelegt wurde. Harald hat eine Ausstellung seiner Bilder vorbereitet, die selbstverständlich auch erstanden werden können!

Rätsel

Mein Bruder beisst in Eisen und Knochen,
Mein Vater nennt einen Baum seinen Vater,
Die Kleinen halten mich wie meinen Bruder die Großen,
Und zeigen kann ich, wie man heil bleibt.

Donnerstag

Am Vormittag sind die ersten Mitglieder am Platz eingetroffen und haben mit dem Aufbau begonnen. Die Fahrt in den Vereinsraum wurde gemacht und wir haben alles nach Schweich geschafft, was dort aus dem Raum gebraucht wurde (und noch einiges, was nicht gebraucht werden sollte). Die ersten Gäste. die eintrafen, war die Svart Björk Sippe. Sie haben ihr Gastgeschenk direkt bei Ankunft übergeben und wir freuen uns über eine wunderschön geschnitzte Figur von Thor.
Wir haben den ersten Abend ganz im Sinne von Captain Morgan verbracht, aber auch besonders guten Whiskey von Matthias einfließen lassen. Ragin hat eine Runde Zigarren ausgegeben, die das Besondere an diesem Abend noch hervorgehoben haben. Der Beginn der Feierlichkeiten zu unserem 20. Lager! Der erste Abend war schonmal gelungen, auch wenn die Zigarren nicht von allen so gut vertragen worden sind (ich habe sie als Nichtraucher nicht probiert).

Freitag

Der Tag hat langsam und mit einem guten Frühstück angefangen und es sind nach und nach weitere Gäste eingetroffen.
Als irgendwann der Schlüssel unseres Schatzes verschwunden war, haben wir erst lange suchen müssen, bis wir herausgefunden haben, dass der kleine Arthur eigentlich nur den Schatz beschützen wollte. Das war jedenfalls seine Erklärung dafür, dass er den Schlüssen im nahen Bachlauf versteckt hat: „Damit niemand den Schatz stehlen kann!“
Bilder aus den letzten 20 Jahren wurden auf einem Laptop gezeigt. Einige der Bilder haben geholfen, sich an Geschichten zu erinnern, die wir dann geteilt haben. Bis tief in die Nacht wurden Geschichten erzählt, Lieder gesungen und das ein oder andere Horn geleert.

Samstag

Spiele

Die Spiele am Nachmittag waren zugunsten der Thingverhandlung ein wenig kürzer angesetzt als in den vergangenen Jahren, aber sie waren wieder gewohnt unterhaltsam. Die brütende Hitze hat ihren Teil dazu beigetragen, dass wohl niemand wirklich traurig war, noch mehr um die Wette laufen zu müssen. Während der Spiele haben sich ein paar Streitfälle abgezeichnet, die, da der Thingfrieden eine direktere Klärung verhindert hat, in einer Verhandlung geklärt werden mussten.

Gerichtsverhandlung

Drei Fälle wurden verhandelt. Der Fall von Matthias, der von Radvil beschuldigt wurde, Schafe gestohlen zu haben. Der Fall von Elle, der von Harald beschuldigt wurde, bei den Spielen betrogen zu haben, um die Wetten für sich zu beeinflußen und von Arthur, der die Spitze des Speers abgebrochen hatte, der die Odin Figur auf dem Ahnentisch in der Hand gehalten hat.
Die Richter haben folgendes befunden:
Fall 1: Harald bekam Recht, alle Wetteinsätze mussten zurückgegeben werden und an Harald wurde eine Strafsumme von 6 Raben entrichtet.
Fall 2: Radvil bekam Recht, er erhielt die Felle zurück und Matthias musste am Abend ein Lied vortragen.
Fall 3: Arthur musste beim herrichten der Festtafel helfen.

Kinderspiele

Parallel zu den Spielen der Erwachsenen haben sich die Kleinsten auch in einigen Disziplinen gemessen und sichtlich ihren Spaß gehabt. Mir schien es so, als hätten sie besonderen Spaß beim „Riesenschubsen“ gehabt, wo sie mich bei einer besonderen Art des Tauziehens fast alle besiegen konnten. Aber auch in anderen Disziplinen haben die Kinder sich gemessen. Der Brunnen wurde ausgiebig bespielt und bei diesem Wetter war es wirklich ein Geschenk, das kalte Wasser direkt an der Hütte zu haben.

Besucher

Caroon, der Söldner war zu Besuch bei uns! Er ist ein Gripandi-(Ehren)Mitglied der ersten Stunde und wir haben uns sehr gefreut, ihn mal wieder zu sehen! Hoffentlich hält der neu gefundene Kontakt! Auch Laif war zu Besuch und ich habe mich persönlich sehr gefreut, dass er wieder bei uns war. Marled und Hans haben uns ebenfalls mit ihrer Anwesenheit erfreut. Mein Cousin Marco mit seinen beiden Söhnen Peter und Paul hat uns die Ehre gegeben, der Einladung zu folgen. Nachdem ich mit ihnen vor einigen Wochen einen Ausflug ins Liverollenspiel gewagt habe, war das die Gelegenheit für einen Gegenbesuch. Als die „Wolfsleit“ haben sie auch sofort furchtlos in die Spiele gestürzt.
Es gab noch einige Tagesgäste, die ich jetzt nicht genannt habe und wir haben uns sehr gefreut, jeden von Euch zu sehen!

Die Feier

Zum ersten Mal bei uns zu Gast haben die Musiker von Pipes and Strings ihr Können unter Beweis gestellt (http://www.pipes-strings.de/). Wir hoffen alle sehr, dass das nicht der letzte Besuch war. Irgendwie haben wir wohl alle gespürt, dass in den Jahren zuvor etwas gefehlt hat bei unseren Gelagen am Samstag Abend. Dieses Jahr war ganz deutlich, was das war: die musikalische Begleitung.
Traditionell wurden alle Gäste offiziell beim Thing begrüßt und wir haben die Gastgeschenke entgegen nehmen dürfen. Wir bedanken uns auch an dieser Stelle nochmals für die Geschenke, die wir als Zeichen betrachten, dass sich unsere Gäste bei uns wohl fühlen. Wie in den Jahren zuvor waren neue Gesichter dabei und viele, die uns schon seit Jahren beehren.
Das Essen hat allen sichtlich geschmeckt und es war genug für alle da. Besonders lecker war mal wieder der Knoblauch-Dipp, den Normann uns (neben zwei Kisten Odin) als sein Gastgeschenk mitgebracht hat. Vielen Dank nochmals an dieser Stelle!
Es wurden, mehr oder weniger kurz, einige Worte gesagt, um den 20. Geburtstag entsprechend zu würdigen:

„Wir sind bekannt als Gripandilag. Seit nunmehr 20 Jahren ziehen wir gemeinsam durch die Lande. Wir hatten schwere Zeiten und wir hatten gute, wie es für jede Gemeinschaft natürlich ist. Wir haben viele neue Gesichter in unseren Reihen willkommen geheißen und einige sind auch geblieben. Wir haben viele neue Freunde gefunden und viele Abenteuer erlebt, in fernen Ländern ebenso wie hier in unserer Heimat. Im Laufe der Jahre haben wir nach einem Raum für unsere Sippe gesucht, den wir nun seit einigen Jahren bei unseren Ehrenmitgliedern Marled und Hans gefunden haben. Viele Mitglieder sind gekommen und gegangen, es gab Krisen, Spaltungen und viele, gute Lager und Nächte am Lagerfeuer. Wir haben Ehrenmitglieder ernannt und Unfreie befreit. Alle aufzuzählen, die die Namensweihe erhalten haben, wäre sicherlich zu langatmig und ich möchte Euch nicht langweilen.

Unsere Ehrenmitglieder sollen erwähnt werden:
Ein Mitglied aus der Anfangszeit und das erste Ehrenmitglied: Caroon, Peter Hardt
Wie bereits genannt Marled und Hans Mader
Asbjörn und Fenja

Bei unseren eigenen Lagern waren wir immer um Euer Wohl, das Wohl unserer Gäste besorgt. In einigen Jahren waren wir sehr mit uns selbst beschäftigt, in anderen hatten wir viel Gutes zu teilen.
Bis zu unserem ersten Lager sind einige Jahre vergangen, in denen wir uns gefunden haben und die ersten Schritte in die Welt der Wikinger machen mussten. Zuerst gab es die Partys in Klüsserath mit unserer damaligen Bruderschaft. Dann waren wir die Graifenklaue und wir hatten einige Ritter unter uns, die aber im Laufe der Zeit verschwunden sind. Bei unseren ersten Besuchen bei den 1. Kölner Wikingern haben wir gesehen, was man machen kann, was Ausrüstung aber auch das Lager angeht. Wir sind Ragnar heute noch dankbar, dass er uns diese Tür geöffnet hat!
Wir haben unser erstes, wirkliches Lager auf der Grimburg abgehalten und bei dieser Gelegenheit auch die erste Namensweihe, die wohl allen, die damals dabei waren, in Erinnerung bleiben wird. Irgendwann haben wir auch den alten Namen abgelegt und einen neuen gewählt, der besser zu uns passt. Im Laufe der Jahre haben wir an vielen verschiedenen Orten gelagert, nachdem uns die Grimburg zu ungemütlich geworden ist, was wir hauptsächlich einem Mann zu verdanken haben. Viele von Euch werden wissen, wen ich meine.

Die ersten Jahre waren unsere Lager Vereins intern, aber seit wir Gäste zu unserem Lager laden, waren wir in:
Grimburg (1999 – 2002)
Ulmen (2003 – 2005)
Drohnecken (2006)
Beuren (2007)
Andel (2008 – 2009)
Mehring (2010)
Schweich (2011 – heute)

Seit einigen Jahren gibt es die Raben, die auf dem Lager als Zahlungsmittel dienen und von hier aus in die Welt reisen. Es gab Thingverhandlungen, Namensweihen und viele gute Stunden. Wir haben unglaubliche Gastgeschenke erhalten, für die wir sehr dankbar waren und sind! Wir sehen sie als Zeichen dafür, dass es unseren Gästen bei uns gefallen hat und auch jetzt gefällt.
Eine weitere Entwicklung, die auch mit uns verwoben ist, ist die Geschichte der Jomswikinger. Es wurde ein Kampfbund gegründet. Damals dabei waren Sana, Eldir, Angus, Gabelbart und ich. Diese Bruderschaft hat sich weit über das hinaus in Abenteuer begeben, als es jeder von uns zu Träumen gewagt hätte. Seit dem Kontakt mit den Jomsvikings haben wir mit Blodhvitnir viele wirkliche Abenteuer erlebt, von dem Arbeiten mit bekannten Bands über all die Ereignisse um Glíma bis hin zu vielen Schlachten in vielen Ländern.
Der Mann, den ich Jarl genannt habe, ist mittlerweile gestorben und wartet in Walhalla auf mich. In der Jomsborg in Wolin wurde ein Runenstein errichtet, der an ihn erinnert. Ein Schiff hat gebrannt und hat ihn in die Hohe Halle getragen mit all den Geschenken, die einem Jarl würdig waren. Ohne ihn wüssten wir heute vielleicht nicht, was Wikinger-Reenactment ist. Mindestens aber würde es anders aussehen. Er lebte für das moderne Abenteuer und einige von uns haben einen Teil davon gesehen.
Die Versuchswanderungen, die ein paar von uns gemacht haben, haben ihren ganz eigenen Beitrag dazu geleistet, besser zu verstehen, wie man ohne moderne Hilfsmittel und der ganzen Fülle an Ausrüstung klar kommen konnte. Ich denke, das Wikinger-Sein kann uns zeigen, wozu wir mit unseren eigenen Händen in der Lage sind. Welche Werte und Ideen heute immer noch ihren Platz haben. Wir können vieles, wenn wir das Abenteuer wagen und es versuchen. Wir sehen das in den vielen Dingen, die heute von Wikingern gemacht werden, den Schnitzereien, den Waffen, den wunderbaren Bildern von Harald und vielem mehr.
Ich hoffe sehr, dass wir uns, trotz der tiefen Veränderungen in unserem Leben und in unserer Welt, auch in den kommenden 20 Jahren hier wiedersehen.
Dass unsere Kinder unsere Gemeinschaft weiterleben und dass es eine Zukunft gibt. Für uns und für das, was wir aus der alten Zeit in die Zukunft retten wollen, weit mehr als stimmige Kleidung und Ausrüstung. Viele Dinge sind geschehen und das meiste davon ist ins Reich der Erinnerung eingegangen. Erinnerungen aber sind immer in Gefahr, vergessen zu werden. Viele Dinge kommen dann zu Tage, wenn wir uns gemeinsam vom Met inspirieren lassen und die alten Zeiten erinnern. Dann gibt das Wort das Wort und die Erinnerung und wir tauchen ein in die Vergangenheit. Das ist die Magie der kreisenden Hörner und der fliegenden Raben. Wie die Feuer in der Nacht muss die Erinnerung am Leben erhalten werden, sonst ist sie verloren.
Es gibt unzählige Geschichten und ich hoffe, die ein oder andere heute Abend am Feuer zu hören oder vielleicht auch zu erzählen. Die Erinnerung lebt in uns und will geteilt werden! Und ebenso freue ich mich darauf, Rätsel zu stellen, zu lösen und daraus zu lernen.

Brand entbrennt an Brand, bis er zu Ende brennt,
Flamme belebt sich an Flamme.
Der Mann wird durch den Mann der Rede mächtig
Im Verborgnen bleibt er blöde.

So trinkt mit mir gemeinsam auf die 20 Jahre, die im Leben eines jeden von uns eine sehr lange Zeit sind, für die Götter und die Welt aber nur ein Wimpernschlag. Darauf, dass es größeres gibt als uns und darauf, dass Midgard den Schutz hat, der gebraucht wird.
Auf Euch, unsere Gäste!
Auf uns, auf die Gemeinschaft.
Auf Gripandilag.
Auf die Jahre, die alten und die neuen!

Als das Horn danach die Runde gemacht hat, haben viele Gäste die Gelegenheit genutzt, das Wort zu ergreifen.

Namensweihe

Nach einer kurzes Vorbereitung des Ablaufs und des Platzes, haben sich alle Anwesenden am großen Feuer auf der unteren Wiese versammelt. Nachdem die Abordnung von Fackelträgern unter der Führung von Jan von Svart Björk unseren Unfreien Stiggany in den Kreis der Zeugen geführt hatte, begann die Befragung. Stiggany konnte die Fragen der Freien nicht alle beantworten. Einiges war zwar richtig, aber die Mehrzahl war nicht zufriedenstellend. Daher wurden alle Freien gefragt, ob sie mit Stiggany zufrieden wären. Niemand konnte wirklich zufrieden sein, und trotzdem stimmten einige mit einem Ja und sprachen sich für Stiggany aus. Svara und Ragin stimmten mit einem Nein und begründeten ihre Entscheidungen. Da es soetwas zuvor noch nie gegeben hat, war die Reaktion darauf neu und wurde am Feuer spontan beschlossen. Stiggany hat den Eid geleistet und ihn mit dem Versprechen erweitert, im nächsten Jahr nocheinmal vor die Freien zu treten und sein Wissen unter Beweis zu stellen. Wir danken hier nochmals allen, die bei der Zeremonie geholfen haben. Jan hat die Gruppe der Fackelträger um Stiggany souverän und sicher angeführt. Denen, die Fackeln getragen haben, gilt unser Dank ebenso wie den Gästen, die als Zeugen für die Namensweihe vor Ort waren.

Die Feier

Nach der Namensweihe war die Stimmung zunächst verhalten, was mehr als verständlich ist. Aber im Laufe des Abends hellte es sich wieder auf und es sind viele Geschichten erzählt worden aus der Erinnerung der letzten 20 Jahre. Bis in den Morgen hinein haben wir mit unseren Gästen den Geburtstag unserer Sippe gefeiert und in alten Erinnerungen geschwelgt.

Sonntag

Viele haben, auch sicher aufgrund der zu erwartenden Hitze, früh mit dem Abbau begonnen. So stand der Sonntag im Zeichen des Abbrechens des Lagers. Obwohl wir alle nicht sonderlich gerne abbauen, war es recht entspannt, weil sich alle viel Zeit lassen konnten. Der Abbau der vereinsinternen Sachen war vorbildlich. Sowohl das gemeinsame Abbauen unseres Lagers, als wir mit Regen rechnen mussten, als auch die Fahrt nach Naurath in den Vereinsraum. Die vielen helfenden Hände haben dafür gesorgt, dass diese Aktion sehr schnell und effizient abgelaufen ist. Das war sehr angenehm. Die Lösung des Rätsels ging ein bischen unter, aber es gab sehr viele schöne Erklärungen für die verschiedenen Antworten, die alle als richtig stehen könnten. Die Antwort, die der Rätselsteller im Sinn hatte, wurde von Günter gegeben! Die zuletzt Anwesenden haben noch gemütlich die Reste des Festmahls vom Vortag verzehrt und verbliebene Pflichten erledigt, bevor wir unsere eigene Ausrüstung gepackt und zu guter Letzt nach Hause geschafft haben.

Montag

Gegen Abend haben wir den Schlüssel an die Gemeinde übergeben und die allerletzten Dinge erledigt. Dazu gehörte noch die Platzübergabe und das Wegbringen der Getränkekisten und ein paar Kleinigkeiten. Wir haben die Hütte und das Gelände erwartungsgemäß in einem zufriedenstellenden Zustand hinterlassen und die Gemeinde Schweich wird sicher auch nächstes Jahr wieder ein wohlwollender Vermieter sein.

Es bleibt uns nur noch, uns bei unseren Gästen für ihren Besuch zu bedanken und uns auf das nächste Mal zu freuen, wenn wir uns im Jahr 953 wieder sehen.